Kakerlak in KommunalkaSestine
Ein Gähnen schlängelt sich im Korridor,
Fanfaren schmettern fröhlich im Klosett.
Ein Schnarcher schlüpft durch eine Sperrholzwand
Und Kohlgeruch durch jede Zimmertür.
In der Gemeinschaftsküche döst ein Quirl,
Und überm Herde grinst ein Kakerlak.
Ein Mütterchen zerquetscht den Kakerlak.
Ein fettes Weib keift durch den Korridor:
Irina Petrowna! Mit meinem Quirl!?
Ein Kindchen flutscht verdattert ins Klosett.
Elf Leute preschen durch die Küchentür,
Ein fescher Fleck winkt vage von der Wand.
Gewaltig wölbt der Fleck sich an der Wand:
Ein Mann pumpt Luft in unsern Kakerlak,
Und riesenrund kartätscht der durch die Tür.
Acht Koffer plumpsen in den Korridor.
Der Kakerlak zerdonnert das Klosett
Und quiekt die Internationale auf dem Quirl.
Sechs braune Beine wachsen diesem Quirl,
Und schmatzend frisst er eine Sperrholzwand.
Ein ekler Fluss ergießt sich vom Klosett.
Genossen, ruft wer, noch ein Kakerlak!
Der ficht mit Skiern aus dem Korridor.
Ein Kühlschrank flüchtet durch die Wohnungstür.
Verkeilte Koffer ächzen an der Tür.
Die Dicke blafft: Du bist und bleibst mein Quirl!
Erdolchte treiben durch den Korridor.
Die Sputnikschabe saust von einer Wand
Glutäugig auf den neuen Kakerlak.
Sie kopulieren jauchzend vorm Klosett.
Die Sitze fall’n vom Haken im Klosett,
Stuck stürzt herab, es splittert eine Tür,
Dann birst der dralle Doppelkakerlak.
Kein Fühler bleibt da, und es bleibt kein Quirl.
Die Wohnung platzt, das Haus dann, Wand um Wand.
Ganz Moskau platzt. Es bleibt der Korridor.
Bewahr nebst Korridor auch das Klosett,
Bewahre Sperrholzwand und Zimmertür:
Mit eignem Quirl zerquetsch den Kakerlak!